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Die 977 m üM gelegene Marktgemeinde Matrei ist Hauptort des Iseltals und liegt an der Einmündung des Tauernbachs und in unmittelbarer Nähe des Nationalparks Hohentauern. Die knapp 5000 Einwohner zählende und 277,77 km² umfassende Gemeinde ist der Fläche nach die zweitgrößte im Bundesland Ost-Tirol (www.osttirol-online.co.at). Die Nähe zum Felbertauertunnel und zur Stadt Lienz, zu dessen Bezirk Matrei gehört, sogt für eine gute Verkehrsanbindung. Mit 159 km² Naturschutzgebiet, das heißt mehr als der Hälfte der Gemeindegemarkung, ist Matrei die größte Nationalparkgemeinde Österreichs. Umrahmt wird das Iseltal von über 60 Dreitausender Bergen, zum Beispiel der Venedigergruppe und dem Großglockner.

grossvenediger landschaft matrei

Großvenediger

Der Nationalpark Hohe Tauern ist eine der letzten großflächigen Naturlandschaften in Europa. Er zählt zu den sogenannten "Primärlandschaften", daß heißt die Natur wurde zu keiner Zeit vom Menschen so stark beeinflußt, daß heute Rückbaumaßnahmen notwendig wären. Viele Areale sind so unzugänglich, daß sie bis heute nicht von Menschen betreten wurden. Die Landschaft formte im Wesentlichen vor etwa 10.000 Jahren ihre Gestalt, als die letzten Eiszeit mit ihren Pflanzen- und Tierarten diese Hochgebirgsregion eroberten. Höchste Berggipfel, Felsen und Wasserfälle, alpine Rasenflächen, Hochgebirgswälder mit nur dort vorkommenden Baumarten, Gletscherbäche und gewaltige Gletscherflächen haben diese einzigartige Naturlandschaft geformt.

steinbock tauern nationalpark

Steinböcke, Hohe Tauern

Das alpine Urland beeindruckt durch seine Arten- und Formenvielfalt - eine einzigartige Flora und Fauna, die in einem empfindlichen Ökosystem eingebunden ist. Der Artenschutz spielt gerade in dieser Region eine bedeutende Rolle. So werden seit 1986 jedes Jahr junge Bartgeier in die Freiheit entlassen; seit 2004 bemüht man sich, die mittlerweile verschwundene Forelle wieder anzusiedeln.

Eine Reihe von geführten Wegen ermöglicht dem Touristen die schonende Begegnung mit dieser einzigartigen Umgebung. Der "Gletscherschaupfad Innergschlöß" macht zum Beispiel den Besucher anhand von 24 Stationen mit den Besonderheiten der Landschaft vertraut. Die durchschnittliche Gehzeit für diesen Rundwanderweg beträgt 6 Stunden. Weitere Touren führen zur Proßeggklamm mit dem Steiner Wasserfall, zum Falkenstein und zum Zedlacher Paradies mit einem 600 Jahre alten Lärchenwald und einem "Waldlehrpfad".

Der einzigartige Charakter des Nationalparks Hohe Tauern liegt auch in der Verbindung von Natur- und Kulturlandschaft. So gehören die artenreichen Bergmähder, Almmatten, kirchliche aber auch profane Bauten, wie Saumpfade oder Brücken zu wichtigen Zeugnissen, deren Erhalt besonderes Augenmerk erfordert. An dieser Stelle berühren sich Natur und Kultur und verweisen in ihrer Wechselwirkung, Abhängigkeit und Genese auf das zentrale Untersuchungsfeld der Kulturethologie.

almen tauern

Jagdhausalmen, Defreggen, Osttirol

Literatur:
Wissenschaftl. Mitteilungen aus dem Nationalpark Hohe Tauern, Band 6, 2001
Wissenschaft für Jedermann aus dem Nationalpark Hohe Tauern, Band 6, 2001
Karl Krainer, Die Geologie der Hohen Tauern, 1994

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