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Zur Ausstattung eines Klaubaufs gehören die drei charakteristischen Ausrüstungsstücke Pelz, Geläut und Maske. Die gesamte Ausrüstung wiegt zwischen 20 und 30 kg. Der zottelige Schafspelz (früher wurde sonstige abgetragense alte Kleidung verwendet) läßt den Klaubauf größer und gewalttätiger erscheinen. In seinen Forschung konnte Otto Koenig jedoch keinen magischen Zusammenhang feststellen und verwies auf die alleinige Funktion des Kälteschutzes im Winter. Das aus ein bis sechs Glocken bestehende Geläut wiegt zwischen 6 und 18 kg und wird über einem ledernen Gestell auf dem Rücken getragen. Durch rhythmisches Wippen oder Springen bringt der Klaubauf die Schellen zum Klingen und erzeugt dabei einen weit zu hörenden, scheppernden Klang.

klaubauf lauf brauchtum

Klaubauf Laufen

Bei Stubenbesuchen mehrerer Klaubaufe kann der Lärm die Lautstärke eines Presslufthammers erreichen. Die ursprüngliche Bedeutung der Glocke ist eher banal, denn sie sollte vor allem das Kommen des Klaubaufs ankündigen und Harmlosigkeit unterstreichen. Die heute verwendeten Geläute erfüllen durch Umfang und Größe vor allem das Bedürfnis zu imponieren und befriedigen die Freude am ungezügelten Lärm. Das auffälligste Versatzstück ist zweifellos die große, bis zu 6 kg wiegende Maske, die dem Klaubauf sein individuelles "Gesicht" verleiht. Die traditionelle Maske wird aus Holz geschnitzt und farbig gefaßt. In Matrei wird die langsam aussterbende Tradition des Maskenschnitzers noch von Willy Trost (1914-2005) und nunmehr seinen Söhnen weitergeführt. Die notwendige Kunstfertigkeit und der hohe Zeitaufwand machen diese Masken zu unvergleichlichen Unikaten, die leider immer mehr von Larven aus Kunststoff verdrängt werden. In Matrei entwickelte sich ein besonderer Maskentyp, der sich durch asymmetrische und verzerrende Formen sowie eine große Variationsbreite auszeichnet. Das Spektrum reicht von Kahlköpfen und Totenschädeln, über affenähnliche Formen bis zu zotteligen Wesen, die an Hexen erinnern. Die Sehlöcher befinden sich meistens in den Nasenöffnungen, wodurch der Klaubauf noch größer und furchterregender wirkt. Die im übrigen Osttirol verbreiteten Hörner fehlen in Matrei, da sie bei den ritualisierten Raufereien hindern würden.

klaubaufmaske wurm 1980

Klaubaufmaske, 1980

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